VOGRA

Geschichte

Wort und Antwort

Mit diesen beiden Worten fasste Martin Luther (1483-1546) den evangelischen Gemeindegottesdienst zusammen. Dabei soll das Wort durch den Pfarrer verkündet werden und die Gemeinde antwortet mit Lobes- und Dankesgesang.

In Graubünden war der Gesang aber bis in die 30er-Jahre lediglich eine mehr oder weniger entbehrliche Umrahmung der Predigt. Das war am 24. Juni 1933 für 4 Organisten/Chorleiter und einen Pfarrer der Grund, den VOGRA zu gründen. 30 Mitglieder setzten sich die Erneuerung des evangelischen Gottesdienstes zum Ziel. Sie wollten ein Gleichgewicht zwischen der Verkündigung einerseits und der Musik/dem Gesang andererseits herstellen. Des Weiteren verfolgte der Verband die Idee, die Spieltechnik der Organisten in den Bündner Gemeinden zu verbessern und den Kirchenchorleitern Schulungen anzubieten.

Mit verschiedenen Vorträgen, von Berufsorganisten geleiteten Kurstagen und Verbandsreisen zu bedeutenden Orgeln, wurden die Kirchenmusiker motiviert, sich weiterzubilden und –entwickeln. Denn vor der Verbandsgründung wurde der Orgeldienst in vielen Gemeinden von Lehrpersonen geleistet, die ein paar Jahre Klavierunterricht besucht hatten – aber nie eine Orgelausbildung geniessen durften.

Das änderte sich ab 1956, als der VOGRA ein neues Konzept entwickelte: Neu hatten alle Mitglieder die Möglichkeit, pro Jahr sechs Einzellektionen bei diplomierten Orgellehrpersonen zu Sonderkonditionen zu besuchen. Die Fortschritte waren sehr erfreulich! 5 Jahre später durfte der VOGRA die Einführung eines kantonalen Organistenausweises feiern. Diesen erlangte man durch das Ablegen einer schriftlichen sowie einer praktischen Prüfung. Im Zentrum der praktischen Prüfung liegen die musikalische Begleitung der Gemeinde, sowie die Intonation der Choräle. Nach rund 40 Jahren wurde der Ausweis von den Landeskirchen anerkannt.

Der VOGRA war zudem massgeblich an der Einführung und Verbreitung des neuen Kirchengesangbuches beteiligt. Deshalb wurde der VOGRA auch nicht als reiner Organisten-Verband, sondern als kirchenmusikalischer Verband gegründet, bei dem auch Kirchenchorleiter und Pfarrpersonen Mitglied werden können.

Im Hinblick auf die Zukunft möchte der Verband weiterhin die Zusammenarbeit zwischen Organisten, Kirchenchorleitern, und Pfarrpersonen sowie die Zusammenarbeit der Kirchenchöre untereinander fördern.